Rückblick Chochete für und mit Damen 2. Juli 2010

Wir durften am Freitag-Abend einen der schönsten Kochabende seit Bestehen unseres Kochclubs erleben. Natürlich – unsere Damen waren mit dabei – aber eben nicht nur darum !

Wir haben uns eine gute Stunde von Zürich entfernt im Bildungs- und Ausbildungszentrum Arenenberg im Kanton Thurgau am Untersee getroffen. Warum dort ? Die Geschichte geht weit in meine Jugend zurück. Nachdem der erste Anlauf mit Landdienst im Alter von 14 Jahren im Kanton Baselland kläglich von Unfreude dominiert war, hat der zweite Anlauf beim Schwager meines Freundes Rainer (das ist der Ehemann von Anna junior) bestens geklappt. Im Dickihof im Kanton Thurgau. Die Familie Möckli ist eben schon etwas Besonderes – doch, doch – lieber Ur-Gustav – das darf ich auch ganz ohne Aktenstudium sagen. Der Anna (junior)-Bruder Ueli ist als Ing. Agronom Lehrer am Arenenberg. Und er hat mir am letzten Geburtstag von Rainer den Floh ins Ohr gesetzt, dort die Chochete durchzuführen.

Mit Sybille Roth,Kursleiterin, haben wir uns zu siebt in die grosse thurgauische Gastronomie gestürzt. Ur-Anna Möckli hat den Anstoss zur Rezept-Suche mit dem schönen Rezept-Band „Thurgauer-Choscht“ aus dem Verlag Huber (nomen est omen) Frauenfeld gemacht. Daraus und aus dem Fundus von Sybille hatte ich die Rezepte ausgesucht, umgeschrieben und abgeglichen.

Der Kanton Thurgau, an den Gestaden des Bodensees (Lac de Constance), ist der Apfel-Kanton der Schweiz schlechthin. Und die Felchen aus dem Untersee gehören dazu, und frisches Gemüse. Und Wein, viel und guter Wein. Der weisse Müller Thurgau vom Arenenberg hat uns alle begeistert. Es wäre sehr unfair, nicht auch den Arenenberger Pinot Noir zu erwähnen. Wir haben das Schlucken sehr genossen.

Damit das Chachelifleisch bei sanften 75°C möglichst lange gegart werden konnte, habe ich bereits um 15:45 Uhr in der Küche angefangen. Noch allein. Bald sind dann weitere Köche eingetrudelt. Otti, der etwas früher kommen wollte, hat es im Zürcher-Ausgangs-Stau verschluckt und er kam dann ein bisschen später. Aber sein Navigationsgerät im Auto hat ganz lieb mit ihm gesprochen….. Dann habe ich die Hefeteige für die Thurgauer Focaccia und die Thurgauer Öpfelmoschtbrötli auf den Weg gebracht.

Das Apéro-Buffet mit der mit getrockneten Apfelringen belegten Thurgauer Focaccia, den mit Speck umwickelten Apfelschnitzen (gebraten), den Gemüsetalern mit Felchencreme sowie dem Ur-Klassiker „Stupfete“ (in der Schale gegarte Kartoffeln, in Stücke geschnitten und dann mit kleinen Gabeln in urige Saucen gestossen) war der erste Höhepunkt. Auf der Kanzel, gleich neben dem Napoleonmuseum, schauten wir auf den Untersee und haben unseren Apéro genossen, und wie !

Zurück in der tollen Schulküche – so viel Platz würdet ihr alle Euch wünschen – folgte dann die Weissweinsuppe vom Untersee, mit selbstgebackenen Öpfelmoschtbrötli (der Hefeteig wurde mit vergorenem Apfelsaft – Apfelwein angerührt). Diese Brötchen waren deutlich tief im Salz – hatten italienischen Edel-Touch.

Für den Hauptgang, geschmorte Rindfleisch-Plätzchen mit Zwiebeln, Speckwürfeln und Paniermehl, mit 3 Gemüsen und selbstgemachten Nudeln, wurde wie bei den Profis eine richtige Schöpf-Station eingerichtet. Das Resultat hat begeistert.

Der absolute Höhepunkt des Abends – und vielleicht unserer gesammelten Kochkünste – war dann der Desserteller mit Süssmostcreme, Arenenberger Apfeltorte und Beerenglace mit frischer Beerensauce. Jetzt müssen wir sehen, dass unser Stolz nicht überkocht.

Abgerundet wurde der Abend mit Kaffee, lokalen Schnäpsen, vielen dummen Sprüchen und der Verwöhn-Tatsache, dass zwei nette Damen unseren ganzen Pröll abgewaschen haben – das werden wir uns nicht angewöhnen, war aber für einmal einfach absolute Spitze. Danke liebe Sybille.

Wer wollte, durfte dann auch im Arenenberg übernachten. Am Samstag-Morgen wurden wir im Napoleon-Museum in die jüngere französische Geschichte eingeweiht, Kultur vom Besten. Der Nachmittag verflog dann auf dem Campingplatz von Peter und Heidi am Ufer des Bodensees mit Grill-Köstlichkeiten und Baden. Herzlichsten Dank an Alle, die so lieb und kompetent mitgewirkt haben.

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