Rückblick Chochete 18. März 2011

Dieses Mal waren wir nur 7 Köche. Das hat sich dann auch auf die Dauer unseres Kochabends ausgewirkt, wir waren eine ganze Stunde länger an der Arbeit. Erst um 23:30 Uhr konnten wir die Schulkuche im gewohnt blitz-blanken Zustand verlassen. Die lange Zeit hat sich aber wirklich gelohnt. Die Rezepte haben uns ganz harmlos angeblinzelt, aber nicht nur das Filet Wellington hatte es in sich. Wir wurden wirklich gefordert.

Ueli hat sich der Schwarzwurzelsuppe gewidmet. Für die grosse Mehrheit war es ein feines Süppchen, nur ein Mitkoch hat sich ein bisschen weniger enthusiastisch geäussert. Der Portulak hat der eher rauen Schwarzwurzel elegantes Feuer verliehen.

Ein besonderes Highlight waren die soufflierten Eier. Es ist einiges an Handarbeit nötig, das Resultat ist aber wirklich verblüffend leicht. Die Eier müssen eher stark gewürzt werden, auch der Spinat darf durchaus Charakter haben.

Hugo hat sich ein Filet Wellington gewünscht. Und die Farce sollte eben „richtig“ sein, nicht nur Leberparfait aus der Tube umwickelt mit (Roh)schinken. Das wäre ja dann auch wirklich nicht klassisch. So haben wir ganz von vorne begonnen: Kalbsschulter, Rückenspeck und Geflügelleber, fein gewürzt mit Thymian und etwas Pastetengewürz (das ist kein Geheimnis: schwarzer Pfeffer, Nelken, Muskatnuss und Ingwer), das ganze mit Champignons und Morcheln sautiert, abgelöscht mit Cognac und Madeira. Gut durchkochen mit Fleischsaft und gebundenem Kalbjus (den könnte man(n) auch noch selber machen, aber da wären wir wohl jetzt noch an der Arbeit …). Abkalten lassen, dann wieder in die Pfanne mit Butter, Gänseleber und Mie de pain (geriebenes Weissbrot ohne Rinde), dann Eigelb. Bis hierhin ist man eine gute Stunde an der Arbeit. Aber wir sagen Euch: es hat sich mehr als 100-prozentig gelohnt. Gestaunt haben wir, dass es dann doch etwas über eine halbe Stunde gedauert hat, bis die Kerntemperatur von 52 Grad erreicht war. Ganz wichtig ist, dass man das Filet jetzt eine halbe Stunde stehen lässt, bevor das grosse Brotmesser angesetzt wird.

Ich wollte ganz unbedingt wieder selbstgemachte feine Nudeln dazu haben. Urs und ich sind am Teig fast verzweifelt. Am Schluss brauchte es die kraftvolle Unterstützung von Hanspeter, er hat denn Teig hingekriegt. Ich glaube, wir hatten es einfach zu eilig. Dazu gab es feine Rüebli mit dem Sparschäler abgezogen.

Das Mango-Trifle war genau der richtige Schlusspunkt: erfrischend. Heinz hatte sich entschieden, den geschlagenen Rahm nicht in die Creme einzuarbeiten sondern oben drauf zu setzen. Es hat die Essfreude nicht geschmälert.

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