Rückblick Chochete 24. März 2006

Unter etwas gelichteten Reihen (von 14 Köchen waren 9 anwesend) haben wir uns zum ersten Mal mit dem Werk von Paul Bocuse auseinandergesetzt. Marco hatte Rezepte herausgesucht, bei denen der Anspruch auf eine natürliche und unverfremdete Küche umgesetzt wurde. Und das ist sehr gut gelungen. Wir legen Euch die Rezepte an den Kochlöffel, es lohnt sich.

Die Küchenmannschaft war ausserordentlich gut gelaunt, es wurde viel gelacht. Die zubereiteten Speisen haben sich aufs Beste mit den ausgeschenkten Weinen verbunden: Frankreich und die deutsche Schweiz – zumindest am vergangenen Freitag hat es harmoniert. Zur leicht süssen Zwiebelsuppe, den Makrelen und den griechischen Champignons hat der weisse Staatsschreiberwein der Staatskellerei perfekt gepasst. Der Zizerser Pinot Noir und das Lamm haben sich auch sehr gut ergänzt.

Die Zwiebelsuppe: wir alle haben ja diverse Rezepte und es scheint ja immer auf den gleichen Punkt zu kommen. Es lohnt sich aber die Anweisungen des Meisters zu befolgen. Die Säure des Weissweins hat die Süsse der Zwiebeln kontrolliert und der kleine Schuss Cognac hat aus der Suppe ein Gedicht gemacht. Jeder hat sich einen Nachschlag genommen.

Nachdem die Schweiz mit dem Sieg von Alinghi ja plötzlich zur „seefahrenden Nation“ geworden ist, wollen wir uns auch in der Küche dem Meer ein bisschen nähern. Das hat mit den Makrelen perfekt funktioniert. Auch die Frage: „… und wie esse ich das jetzt ?“ konnte in der Gruppe gelöst werden; es ist alles bis auf die Gräten verschwunden.

Der kleine Zwischengang mit den griechischen Champignons hat sehr gut geschmeckt. Auch in diesem Rezept hat der Weisswein eine interessante, leicht säuerliche Note dazugebracht.

Zur Garung mussten die feuerfesten Formen in die vorher die Zutaten und angebratenen Lammkoteleten eingeschichtet worden waren, mit Wasser angegossen werden. Vielleicht waren unsere Formen ein bisschen klein oder bisschen überfüllt. Auf jeden Fall hat sich in den Öfen ein türkisches Dampfbad entwickelt und bei den Kontrollblicken entwichen grosse Dampfschwaden. Das war für sich selbst schon ein Erlebnis. Was dann aber auf den Tisch kam, hat auch Skeptiker 100 %-ig überzeugt. Die Kartoffeln haben das interne Rennen für sich entschieden.

Das Dessert war eine Wucht, auch wenn es sich sehr zahnfeindlich gebärdete. Wir haben die Schalen zu fest eingekocht und der Zuckersirup hat sich auf den übergossenen Orangenfilets zum steinharten Zuckerguss ausgehärtet. Der Geschmack war aber so gut, dass der Guss auf den Tellern ausgebrochen und in kleinen Stücken geschleckt worden ist. Von Mövenpick hatten wir eine Orangen- / Grapefruit-Glacé dazu, das war ein Gedicht. Herr Ober, bitte noch eine Portion !

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