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Rückblick Ausflug nach Bellwald

Wir schauen zurück auf ein ganz tolles Wochenende mit einer spannenden Chochete in der Hotelküche des Hotel Wannenhorn in Bellwald (Goms, Wallis).

Davor hat uns aber noch ein Schicksalschlag erreicht. UnserMitkoch Hugo Wehrli ist verstorben. Sein Herz hat aufgehört zu schlagen, einfach so. Wir werden ihn nicht vergessen, seine feinen Sprüche  und sein Kochtalent bleiben in unseren Herzen eingegraben. Wir halten den Topf am Kochen !

Am frühen Samstagmorgen haben wir uns im Busreiseterminal bei der Fa Twerenbold getroffen. Da war ein Riesentrubel. Einen kurzen Moment dachten wir, die ganze Schweiz hat sich zur gemeinsamen Busreise versammelt. Unser Fahrer Christian, verstärkt durch seine LAP Sandy, haben uns liebevoll eingesammelt, das Gepäck verstaut und schon waren wir auf der Autobahn Richtung Gruyère (Greyerz). Auf dem Programm stand die Besichtung der „La Maison du Gruyère“ mit einem sehr hübsch gemachten Museum zur Herstellung von Gruyèere AOC und einer Schaukäserei. Einfach phantastisch, mit welcher Technik das heute gemacht wird. Wir empfehlen Euch einen Besuch in CH-1663 Pringy-Gruyères sehr.

Nach einem einfachen Mittagessen im angegliederten Restaurant (schon komisch, keiner wollte mit mir Fondue essen ! War es vielleicht zu warm draussen ?) fuhr unser Reisebus mit uns an den Genfersee und dann wieder hinauf ins Wallis. Pünktlich auf 16:00 Uhr trafen wir in Bellwald ein. Ein Superwetter wartete auf uns, oder besser auf unsere Damen. Wir 6 Köche verzogen uns mit grosser Vorfreude in die Küche. Davor überraschte uns unser Gastgeber Hans mit einem grossen Kompliment: Hey Leute, ihr kocht da ja was Feines – kocht doch für meine 10 Hotelgäste auch gleich mit. Also los, ab an die Arbeit.

Mit der Vorspeise verbindet sich doch eine recht skurrile Geschichte. Ich wollte auf den Walliser Selleriesalat (mit frischen Aprikosenschnitzen) ein Stück frittiertes einer Gommer Käsespezialität setzen (Goms, das ist das Tal das sich von Brig hinauf nach Oberwald an der Furka erstreckt). Gommer Fee, nennt sich der Weissschimmelkäse der Bio-Bergkäserei in Gluringen. Aber wie kam nun dieser Käse von der Nachbargemeine Gluringen nach Bellwald ? Über Zürich: die Käserei wollte mir den Käse nicht nach Bellwald ins Hotel liefern, die Beschaffung vor Ort war mir zu unsicher. Dank Internet und Tips aus dem Wallis fand ich eine Heimweh-Walliserin die zweimal in der Woche auf dem Zürcher Wochenmarkt ausschliesslich Walliser Spezialitäten anbietet. Als meine Frau Theres (nach Voranmeldung ….) vor dem Stand steht meint die gute Frau: „was, so viel Käse wollen Sie ? Dann kommen Sie doch später zu mir nach Hause, dort habe ich den Vorrat den ich eigentlich morgen verkaufen wollte.“ So reiste unsere Vorspeise von Gluringen nach Zürich-Oberstrass, dann an die Langstrasse von dort über Greyerz, den Genfersee  und wieder nach Bellwald. Und hat die Strapazen bestens überstanden und hat auf unserem Vorspeiseteller eine perfekte Vorstellung gegeben.

Der Hauptgang ist wirklich sehr gut gelungen. Die gebratenen Spargeln mit der Passionsfrucht-Orangen-Butter sind eine Wucht. Und dann je nach Gusto zwei Kalbschnitzelchen oder zwei kleine Stücke gebratenen Lachs drauf gesetzt – eben zum Hineinsetzen ! Sehr gut geschmeckt haben die frisch gemachten Kräuter-Nussspätzli, auch ein echtes Walliser-Rezept.

Die karamellisierten Bratäpfel und Aprikosen mit einer verschleckten Sauce und einer Kugel Vanille-Eis haben ein tolles Nachtessen abgerundet.

Nach einer unterschiedlich ausgedehnten Nachtruhe jagten sich am Sonntag die Höhepunkte. Wir fuhren mit der Sesselbahn auf die Alp Richinen und die Mehrzahl mietete ein Trottinet für eine 5 km lange Abfahrt über die Alpstrasse. Das hat viel Spass gemacht und unsere Finger wurden beim Betätigen der Bremsen arg gefordert. Bei der Talstation erwarteten uns Freunde (aus der Skischulzeit in Bellwald) und wir konnten bei schönstem Wetter einen Walliser Apero mit Trockenfleisch, Käse, Nüssen und feinem Roggenbrot geniessen.

Um 12:45 Uhr ging es weiter nach Oberwald wo der Dampfzug der Furka Bergstrecke auf uns wartete. Eine wunderschöne Fahrt durch eine traumhafte Landschaft, Zwischenhalt oben auf der Furka und dann über die bekannte Steffenbachbrücke hinunter nach Realp, wo unser Bus auf uns wartete. Gerade am Freitag vor unserer Reise war die durch Steinschlag gesperrte Schöllenenstrasse wieder geöffnet worden. Gegen 20 Uhr waren wir wieder zurück, ein unvergessliches Wochenende !