Der Kochclub – was mich antreibt

Ein Kochabend umfasst für mich viel mehr als nur die Stunden am Kochabend selbst.

Ich habe mir einiges an Koch- und Rezeptliteratur abonniert und geniesse diese Lektüre sehr. Über die Jahre habe ich mir einen Blick für interessante Rezepte zugelegt. So entsteht zwischen den Wochen bis zur nächsten Chochete ein grösserer und manchmal kleinerer Vorrat an Ideen, was an der nächsten Chochete dann tatsächlich in die Töpfe kommt.

Am Kochtag selber nehme ich mir im Geschäft immer frei. Schon am Morgen früh setze ich mich hin und gehe durch die gesammelten Werke. Jetzt erst entscheide ich, welche Rezepte heute umgesetzt werden sollen. Der saisonale Aspekt ist wichtig. Es müssen aber auch Rezepte sein, die 8 – 12 Männer an 4 Stationen wirklich beschäftigen können. Die Rezepte werden jetzt in Ambrosia erfasst und auf das Umfeld des Kochclubs angepasst. Ich drucke die nötige Anzahl der Einzelrezepte aus (damit die Computerfaulen auch etwas heimnehmen können) und widme mich der Einkaufsliste. Mitte Nachmittag wird eingekauft. Ab 17:30 Uhr bin ich spätestens in der Küche und verteile die Einkäufe auf die 4 Stationen. Es gibt immer eine Suppe, eine warme Vorspeise, einen Hauptgang mit den entsprechenden Beilagen und ein Dessert.

Ab ca. 18:00 Uhr trudeln sie dann ein, die Meister der Töpfe. Je nach Rezepten suchen sie sich eine Aufgabe aus oder werden „eingeteilt“. Um 19:00 Uhr kommt dann die Suppe auf dem Tisch. Jeder Gang wird fotografiert (Makro, ohne Blitz). Gegen 22:30 Uhr sind wir durch. Und keiner ist über die Massen mit Alkohol versorgt.

Wo sind meine Schwächen ? Die Auslese des Weins, wenn es dann an mir liegt, ist nicht von tragenden Überlegungen gekrönt. Aus meiner ersten Ausbildung als Hotelsekretär verfüge ich über ein solides Wissen, aber mir gehen die Feinheiten ab. Bei der Fertigstellung des Tellers fehlt mir der letzte Schliff. Meine Kreationen können in keiner Art und Weise mit den fotografierten Schönheiten in der Kochliteratur konkurrenzieren. … und mir stinkt es gewaltig, wenn die Mannschaft die sorgfältig vorbereiteten und durchgedachten Rezepte spontan verändert, meist vereinfacht resp. verkürzt.

Nach der Chochete kommt noch einmal ein gutes – und schönes – Stück Arbeit. In etwa 2 – 3 Stunden stelle ich die Rezepte ins Internet und verfasse den Newsletter.